Sechs Jahre später...

Sommerabend in Biržai (LT).
Sommerabend in Biržai (LT).

lorem ipsum...

 

Drei Wochen auf der neuen CB500F, zu zweit diesmal, mit Sack und Pack, und siehe da, auch das geht. Den Bericht, auch wenn er voraussichtlich wesentlich knapper ausfallen wird, als die Texte der "CB500-Trilogie", schiebe ich schon seit Monaten vor mir her, wahrscheinlich wird es ihm ähnlich ergehen, wie dem Text über meine Dänemark-Reise auf den Spuren der Vikinger von 2019, der nun schon seit fast vier Jahren daherprokrastiniert wird. (Schließlich war dieser Trip eine "Notlösung", keinesfalls arm an Eindrücken, aber ich hatte arbeitsbedingt auf einmal nur noch reichlich zehn Tage zur Verfügung, sodass der geplante Teil 2 des Balkantrips, nämlich Albanien-Griechenland-Bulgarien-Rumänien, nicht stattfinden konnte. Na ja, und 2020 dann... wir wissen es.) 

 

Also Baltikum 2.0., drei Wochen im Sommer 2022. 

Die Route ist nicht deckungsgleich mit jener von 2016, jener denkwürdigen Reise.

Über Ignalina, Paluše, Zasarai in Litauen nach Lettland, das kleine Straßencafé mit den leckeren Honigkuchen gibt es noch, aber es ist alles anders, dann nach Aglona, zu unserem Lieblingscampinplatz, diesmal die unmittelbare Umgebung eingehender betrachtet. Abstecher nach Daugavpils (Dünaburg) - die zweitgrößte Stadt befindet sich gerade in Rekonstruktion, das Zentrum ist schon, die berühmte Festung wird gerade restauriert.  

Weiter über Aluksne nach Voru, Estland, von dort quer durchs Land nach Haapsalu, dort spontan das landesweit bekannte Augusti Bluus (also: Blues) Festival besucht, Pärnu einen Besuch abgestattet. Narva, Sillamäe und Kohltla-Järve im Nordosten ausgelassen. Rückweg über Biržai (Brot- und Biermetropole Litauens)   

 

Und, was ist nun anders, als 2016? Nun, nicht nur die Weltlage, die in meinen Augen wesentlich trüber als damals ist, und das ist nicht nur dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Dann der eigene Blick. Der "neue, erkundende" weicht dem "vergleichenden, genauer hinschauenden". 

Ich verglich 2016 die drei baltischen Länder als drei Maiden, die zwar recht unterschiedlich sind, und doch unter einem Dach leben. Unterschiede, ja - es scheint als hätten sich die drei inzwischen noch weiter von einander entfernt. Das ländliche Lettland macht nunmehr einen erschreckend traurigen Eindruck, und Gespräche mit den Einheimischen verstärken das Gefühl nur um so mehr. In Estland hingegen kann man sich, mehr noch als vor sechs Jahren, kaum des Eindrucks erwehren, dass das Land schon immer Skandinavien war (vielleicht nicht wie das reiche Norwegen, aber immerhin) und nie jemals Teil der UdSSR. Ja, und Litauen, das "selbstbewusste Bauernmädel", liegt dazwischen und macht sein Ding. Das ist das, was ins Auge springt - das ökonomische, politische und soziale einmal außen vor, das ist, wie immer, ein anderes Thema. 

    

Lorem ipsum, und noch ein paar Bilder hintendran.